Bannerkämpfe in der Friedel54

Stadt & Umstrukturierung / Umwelt & Stadtteil

Berlin / 20.11.2019

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Bannerkämpfe in der Friedel54

Wir bleiben alle... solidarisch & kämpferisch!

Am Mittwochmorgen war das Haus Friedelstraße 54 im Bezirk Neukölln wieder einmal Thema vor einem Berliner Gericht. Dieses Mal jedoch nicht wegen der Räumung des früher dort ansässigen Kiezladens »Friedel 54«. Ein Transparent mit der Aufschrift »Wir bleiben alle«, das am Balkon des Hauses hängt und die Solidarität mit dem Kiezladen sowie mit anderen bedrohten Projekten in der Stadt ausdrückt, hatte die Vermieter verstimmt.

Am Montag, den 18.11.2019 gab es bereits eine nette Kiez-Kundgebung vor der umkämpften Friedel 54. Siehe Bericht hier: Rumlungern statt abhängen! Mittwochfrüh (20.11.) um 9 Uhr folgte dann eine kleine, feine weitere Kundgebung direkt vorm Landgericht Berlin in der Littenstraße. Etwa 20 Leute zeigten sich solidarisch mit dem kämpferischen Mieter, der sich trotz Räumung des Kiezladens, Durchsanierung des Hauses mit entsprechenden Neuvermietungspreisen (um die 20€/qm) und persönlicher Abmahnung wegen seines Transparentes nicht das Maul verbieten lässt.
Der Prozess selber wurde von den Abwägungen der vorsitzenden Richterin dominiert, die sichtlich bemüht war, einen Vergleich herbeizuführen. Die Eigentümerseite fühlt sich jedoch als Verdränger und Missachter von Mieterinteressen dargestellt (was sie ja offensichtlich auch ist). Das „Wir bleiben alle“ nimmt sie persönlich und möchte so etwas Schlimmes nicht mehr an „ihrer“ Fassade lesen. Letztlich wurden dem Mieter vier Wochen Zeit eingeräumt, um der Eigentümerseite einen Vorschlag mit einem neuen Inhalt zu unterbreiten, den diese für angemessen hält. Falls das nicht zum Erfolg führt, wird die Richterin nach Ablauf der Frist ein Urteil fällen. Ausgang bisher offen.
Aktuelle Infos folgen auf der Seite des verdrängten Kiezladen-Kollektivs friedel54.noblogs.org/