BVV Schöneberg besetzt

Stadt & Umstrukturierung / Umwelt & Stadtteil

Berlin / 11.12.2019

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Squat your lokal town hall

Einige Jugendliche haben gestern, am Mittwoch den 11.12.2019 um 18 Uhr, den Saal der Bezirksvollversammlung Tempelhof-Schöneberg besetzt. Dies geschah aus Solidarität mit den Jugendclubs Potse und Drugstore. Letzterer sucht seit einem Jahr nach neuen Räumen, ersterer soll demnächst gewaltvoll geräumt werden. Sie wollten damit ihre Wut auf die Verdrängung der bedrohten Jugendclubs ausdrücken.

“Wir haben die Bezirksvollversammlung nicht besetzt, um die Politik anzubetteln, irgendetwas zu tun. Sie beweist seit Jahren, dass sie gegen Gentrifizierung weder etwas tun kann noch will. Wir haben den Saal besetzt, um unsere Wut auf die Verdrängung und Verwertung selbstverwalteter Freiräume zu zeigen. Das betrifft ja nicht nur Potse & Drugstore, sondern auch die Kiezkneipen Syndikat und Meuterei, sowie das anarcha-feministische Hausprojekt Liebig34.” so Lisa Krug, Aktivistin und regelmäßige Besucherin der Potse.
“Einige antifaschistische Gruppen aus Berlin haben letztens einen Aufruf zur Verteidigung linker Freiräume veröffentlicht. Wir denken es ist höchste Zeit, diesen in die Tat umzusetzen. Auch antifaschistische Organisationen müssen sich mehr für selbstverwaltete Strukturen einsetzen. Ohne diese Projekte, gibt es auch keine antifaschistische Bewegung, die den Anspruch hat, wirklich am Rad der Geschichte zu drehen.” so Hanna Lachs, Sprecherin der Black Pond Antifa.

Die Besetzung wurde nach einiger Zeit von der Polizei Berlin aufgelöst. Es wurden alle Personen, die ansatzweise links aussahen, aus dem Saal entfernt und die Personalien aufgenommen. Anzeige gegen die Besetzer*innen wurde zu dem Zeitpunkt vom Vorsitzenden nicht erstattet.
– Pressemitteilung der Black Pond Antifa –