Rettet die B.L.O. Ateliers

Stadt & Umstrukturierung / Umwelt & Stadtteil

Berlin / 08.06.2024

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Rettet die B.L.O. Ateliers

Die B.L.O. Ateliers auf den alten Bahnanlagen am Nöldnerplatz in Lichtenberg sind seit mehr als zwei Jahrzehnten ein kreatives Zentrum in Berlin. Mit dem plötzlichen Betretungsverbot durch die Deutsche Bahn AG stehen diese Räume und die dortige Gemeinschaft vor einer unsicheren Zukunft. Die Nutzer*innen des Geländes kämpfen um den weiteren Erhalt.
Unterstützung fanden sie am “Tag der geschlossenen Tür” am 8. Juni 2024.  Rund 4.000 Nachbar*innen, Freundinnen und Familien mit ihren Kindern kamen und zeigten, wie sehr die Stadt Orte wie diese braucht.

„Unsere Band hat ihren Proberaum seit 20 Jahren auf dem Gelände der BLO-Ateliers. Unser Verein hat das Gelände vor 20 Jahren von der Deutschen Bahn gemietet, es gibt ca 60 Ateliers und Betriebe, von Malerei und Bildhauerei, Polsterei, Schneiderei, über Artistik und Feuershow hin zu Metallwerkstatt, Special FX und Maskenbildnerei, sowie auch Werkstätten wie Bumerang- und Bogenbau, Dunkelkammer oder Bambusfahrräder, und und und. Also wirklich bunt gemischt, sowie auch ein tolles Gelände, dass wir aus einem Dornröschenschlaf heraus wieder bespielbar gemacht haben. Es ist aus meiner Sicht etwas vergleichbar mit dem Neuland in Potsdam, auch wenn ich dessen Geschichte nicht kenne.

Jetzt soll, wenn es nach der Bahn geht, Schluß sein. Nach anfänglichen Verhandlungen zu Mietverlängerungen macht sie einfach dicht. Sie benötige das Gelände, hat aber gar keine konkreten Pläne (und die Gebäudesubstanz ist so alt, dass sie hier auch gar nichts machen könnte, außer banal Schienen lagern oder so).

Natürlich ist die Substanz marode, die Gebäude sind über 100 Jahre alt. Frühere Maßnahmen aus Brandschutzbegehungen haben wir umgesetzt, es gab immer ein kooperativen Vorgehen mit unserem Vermieter. Die Bahn hat jetzt im Zuge eines Gutachtens zur Elektrotechnik aber aus heiterem Himmel ein sofortiges Begehungsverbot ausgesprochen und ist plötzlich nicht mehr bereit, die bisherigen Mietverlängerungsgespräche fortzusetzen. Das ist überraschend und sehr enttäuschend, weil es zuvor Signale gab, dass wir langfristig unsere Arbeit fortsetzen können. Die wollen einfach von oben herab Fakten schaffen. Arschloch-Move.

Die Landespolitik ist uns wohlgesonnen und möchte die BLO-Ateliers ebenso erhalten. Das ist schon mal gut, aber der Bahn ist das egal. Das Land Berlin hat auch formal keinen Einfluß auf das Bundesunternehmen Deutsche Bahn, weswegen wir eine Petition auf Bundesebene gestartet haben (starten mussten): change.org/bloateliers

Für uns als Band ist es ärgerlich, wenn wir einen neuen Proberaum suchen müssten. Für viele Künstler und Gewerbetreibende ist es aber viel schlimmer, nämlich unmittelbar existenzbedrohend.

Wir haben in den letzten 20 Jahren einen wirklich besonderen Ort geschaffen, und jetzt wird es einfach platt gemacht, weil es für die Bahn einfacher ist, das Gelände wieder brach liegen zu lassen. Der Bahn als Staatsunternehmen scheint es auch egal zu sein, dass das Land Berlin und sogar der Kulturausschuss des Bundestages sich für den Erhalt einsetzen. Die machen einfach, was sie wollen. Das ist so borniert, und so ein offensichtliches Machtgefälle zwischen diesem Riesenunternehmen und uns, dass es einen einfach wütend macht.

Vielleicht kannst Du die Petition veröffentlichen, wenn Du uns unterstützen magst.“ – Text übernommen von kraftfuttermischwerk.de

Mehr Informationen und Kontakt: kontakt@blo-ateliers.de