#ShutDownPatriarchy – Aktionstag

Emanzipationsbewegungen / Gesellschaft & Soziales

Berlin / 31.05.2020

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#ShutDownPatriarchy - Feministischer Aktionstag

Am Sonntag, den 31. Mai 2020, beteiligten sich rund 100 Aktivist*innen an einer Schnitzeljagd #ShutDownPatriarchy zu mehreren interaktiven Stationen im Wedding mit anschließender Kundgebung auf dem Leopoldplatz. Der feministische Aktionstag richtete sich u.a. gegen ein profitorientiertes und kaputtgespartes Gesundheitssystem, häusliche Gewalt sowie prekäre Arbeitsverhältnisse.

Die Reichen sollen zahlen!
Ein profitorientiertes und kaputtgespartes Gesundheitssystem, häusliche Gewalt und Feminizide sowie prekäre Arbeitsverhältnisse sind nur einige der Missstände, die bereits vor der Pandemie insbesondere Frauen* in ihrem Leben einschränkten.Diese spitzen sich nun weiter zu.
Die Pandemie macht deutlich: Die kapitalistische und patriarchale Organisation der Gesellschaft, in der Profite über Leben stehen, sind unhaltbar! Es sind insbesondere Frauen*, die die sogenannte systemrelevante Arbeit verrichten, den Haushalt und die Angehörigen pflegen und gleichzeitig von Gewalt auf der Straße, durch Abschiebungen oder in den eigenen vier Wänden bedroht sind.
Gleichermaßen gibt es viele Frauen*, denen gekündigt wurde oder die sich plötzlich in einer Situation wiederfinden, in der sie nicht wissen, wie sie über die Runden kommen sollen, kein sicheres Zuhause haben oder keine Aufenthaltsgenehmigung.
Migrantische Menschen werden weiterhin ausgebeutet, um die Lebensmittelproduktion am Laufen zu halten, während andere an vielen Ländergrenzen in Flüchtlingslagern stecken, deren Recht auf Gesundheit und freie Bewegung enorm verletzt wird.
Lasst uns aus der Isolation herauskommen, Solidarität zeigen und Forderungen für eine würdevolle Antwort auf die Krise auf die Straße tragen!
Die Pandemie macht die Unhaltbarkeit der kapitalistischen und patriarchalen Organisation der Gesellschaft deutlich. Die Krise zeigt, dass es vor allem am politischen Willen der Institutionen und nicht an den Möglichkeiten mangelt, gesellschaftliche Veränderungen voranzutreiben. Die kapitalistische Reaktion auf die Krise folgt überall auf der Welt derselben Logik: Die Profite werden über unser Leben gestellt.
Lasst uns gemeinsame Perspektiven entwickeln, die aus der Pandemie des Kapitalismus hinaus und in eine solidarische, feministische Zukunft hinein führen!
Deshalb fordern wir jetzt sofort:
* mehr Zeit, Geld und Personal für Pflege- und Sorgearbeit
* eine repressions- und barrierefreie Grundsicherung
* die Garantierung der Lohnfortzahlung
* eine kostenlose Gesundheitsversorgung für alle
* die Abschaffung von Fallpauschalen und bedarfsgerechte Finanzierung der Gesundheit
* ein gezieltes Vorgehen und Bestrafung von häuslicher Gewalt
* volle Arbeitsrechte für Sexarbeiter*innen, und die Abschaffung des Prostitutionsschutzgesetz
* Ausbau von Frauenhäusern und Schutzräumen für Frauen*, Wohnungslose, Geflüchtete und Kinder
* die sofortige und direkte Evakuierung der in Lagern untergebrachten Menschen #leavenoonebehind
* die dezentrale Unterbringung Obdachloser #openthehotels
(aus dem Aufruf zum Aktionstag)