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Zur BildergalerieSilence is violence
Unter dem Motto „Silence is violence“ zogen am 15. August 2020 Frauenrechtlerinnen von Femen protestierend von der Dorotheenstraße in Mitte zum Brandenburger Tor. Sie wollten damit auf die falsche Wahrnehmung von geschlechtsspezifischer Gewalt gegen Frauen in Politik und Gesellschaft hinweisen und den Druck auf die Politik für einen besseren Schutz für Frauen vor Gewalt erhöhen.
„Obwohl in Deutschland zwischenzeitlich mindestens jeden zweiten Tag eine Frau die männlichen Gewaltexzesse mit ihrem Leben bezahlen muss, verweigert die Bundesregierung die Umsetzung der Istanbul-Konvention konsequent“, so die Initiatorin der Demonstration Professorin Dr. Kristina Wolff.
Die Istanbul-Konvention ist ein 2011 ausgearbeiteter völkerrechtlicher Vertrag, der verbindliche Rechtsnormen gegen Gewalt an Frauen und häusliche Gewalt festlegt und auch von Deutschland ratifiziert wurde. Dennoch gebe es in Deutschland nach wie vor viel zu wenige Schutzräume für von Gewalt betroffene Frauen. „Erstochen“, „Vom Partner geschlagen und gewürgt“, „Vom Ehemann schwerst misshandelt“ schreibt Kristina Wolff auf schwarz-gelb gefärbte Kacheln, die sie auf Instagram veröffentlicht. Die Zahlen sind erdrückend, denn deutschlandweit hat Wolf dieses Jahr schon 125 getötete Frauen gezählt. Ein Drittel aller Frauen macht in ihrem Leben Erfahrungen mit häuslicher Gewalt, die Corona-Krise hat das Problem in diesem Jahr noch verschärft.
Kristina Wolff möchte Augen öffnen. Sie hat neben dem Instagram-Kanal im vergangenen Jahr auch eine Petition gestartet, die die zuständigen Bundesministerinnen Lambrecht und Giffey dazu auffordert, die Istanbul-Konvention konsequenter umzusetzen. Mehr als 84.800 Menschen haben sie bisher unterschrieben. Ein Enddatum der Petition gibt es nicht. „Der Erfolg wäre das Ende“, sagt sie.