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Zur BildergalerieSolidemo gegen Nazi-Anschlaege in Neukoelln
Seit 3 Jahren verüben Neonazis Anschläge auf linke und migrantische Projekte, Läden und Politiker in Neukölln. Rund 1000 Menschen beteiligten sich am 21. Dezember 2019 an einer Solidaritätsdemonstration für die Betroffenen von Rassismus und rechter Gewalt in Neukölln.
Die Demonstration zog vom Hermannplatz durch Neukölln zu den Orten der jüngsten Anschläge. Bei einer Konditorei in der Sonnenallee hatten Neonazis Scheiben eingeworfen und Hakenkreuz-Markierungen hinterlassen. In der Wildenbruchstraße wurden ein Burger-Imbiss, ein Späti sowie zwei Cafés mit Hakenkreuzen und SS-Runen markiert. Zeitgleich wurden bei in der Nähe parkenden Pkws die Reifen zerstochen.
Bei einer Zwischenkundgebung vor der Konditorei wurden die Demonstrationsteilnehmer von Angestellten mit Gebäck und Süßigkeiten versorgt. Auf der Abschlusskundgebung sprachen u.a. Bezirksbürgermeiser Martin Hikel (SPD) sowie Ferat Kocak. Im Februar 2018 hatten Unbekannte nachts das Auto des Linken-Politikers Ferat Kocak angezündet. Das Feuer erfasste auch die Garage und nur durch ein Wunder wurde die Gasleitung und das anliegende Wohnhaus der Eltern nicht beschädigt und so eine Katastrophe verhindert. Seit Jahren ist Ferat Kocak in Neukölln im Kampf gegen Mietsteigerung und den Notstand in der Krankenpflege aktiv. Während der letzten Wahlkämpfe hat er in der Gropiusstadt deutlich Position gegen die AfD und andere rechte Gruppierungen bezogen.
Während der Auftaktkundgebung auf dem Hermannplatz provozierte ein Mann mit Bekleidung des in der Neo-Nazi Szene beliebten Labels „Pro Violence“. Er wurde von der Polizei des Platzes verwiesen. Am Rande der Abschlusskundgebung zeigte ein Mann den Hitlergruß und versuchte Versammlungsteilnehmern ein Transparent zu entreißen. Er wurde umgehend von der Polizei festgenommen. Trotz mehrfacher Ansprache durch die Polizei wurde der Demonstrationzug fast auf der gesamten Wegstrecke von einem kiezbekannten Rechtsextremisten begleitet, der versuchte, die Demoteilnehmer abzufotografieren.
Leider macht es darum die akute Bedrohungslage in Neukölln auch notwendig, einen Großteil der Demonstrationsteilnehmer zu verpixeln.