Oury Jalloh. Neue Erkenntnisse

Antirassismus & Flüchtlingsbewegung / Polizeigewalt / Gesellschaft & Soziales

Berlin / 28.10.2019

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Neue Erkenntnisse im Fall Oury Jalloh

Oury Jalloh, der 2005 in einer Dessauer Polizeizelle verbrannte, wurde vor seinem Tod schwer misshandelt. Dabei wurden ihm unter anderem Schädeldach, Nasenbein, Nasenscheidewand und eine Rippe gebrochen. Das ergibt ein neues forensisches Gutachten des Rechtsmediziners und Radiologie-Professors Boris Bodelle von der Universitätsklinik Frankfurt. Die neuen Untersuchungsergebnisse sind deshalb von besonderer Bedeutung, weil sie eine mögliche Antwort auf die Frage geben, warum Jalloh in seiner Zelle mit Brandbeschleuniger angezündet worden sein könnte. Das Gutachten hatte die Initiative in Gedenken an Oury Jalloh in Auftrag gegeben. Obwohl es dem Oberlandesgericht Naumburg bekannt war, entschied sich das Gericht dagegen, die erdrückenden Hinweise auf eine Ermordung Oury Jallohs in einem neuen Prozess zu verhandeln.
Auf einer Pressekonferenz am 28. Oktober 2019 stellte eine Internationale Unabhängige Kommission das Gutachten in Berlin vor.

Zu Wort kamen außerdem Betroffene aus mehreren europäischen Ländern, die ihre Angehörigen durch Polizeigewalt verloren haben und sich am Wochenende zuvor zu einer gemeinsamen Konferenz getroffen hatten. Ihre Berichte zeigten eindrücklich, dass die staatliche Vertuschung des Mordes im Falle Oury Jalloh kein Einzelfall, sondern europaweit die Regel ist.  Immer wieder kommen Schwarze bei Polizeieinsätzen oder in Gewahrsam zu Tode oder werden schwer verletzt. In keinem Fall kam es zu einer Verurteilung.  Die Betroffenen wollen sich weiter verstärkt zusammenschließen: „Wir fordern Gerechtigkeit für unsere Angehörigen. Wir werden zusammenstehen, um jede*s/r Einzelnen unserer Angehörigen zu erinnern“.

siehe auch: Bericht von Christian Jacob in der Taz

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