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Zur BildergalerieReiche 73 hat selber Eigenbedarf!
Am Samstag, den 26.10.2019 veranstaltete die Gruppe „Eigenbedarf kennt keine Kündigung“ eine Musikkundgebung vor dem Haus Reichenberger Str. 73 in Kreuzberg in Solidarität mit den noch im Haus lebenden Bewohnern und um auf das zunehmende Problem der Eigenbedarfskündigungen aufmerksam zu machen.
In diesem Haus sind in den letzten Jahren 16 Mietparteien gekündigt worden. Darunter eine Familie mit 3 Kindern, die zwangsgeräumt wurde, obwohl das Gerichtsverfahren beim Landgericht noch nicht abgeschlossen war. Die Familie hat den Gerichtsprozess gewonnen, aber ihre Wohnung trotzdem verloren und klagt seit 5 Jahren vor Gericht auf Schadensersatz.
Die Immobilienwirtschaft nutzt Eigenbedarfskündigungen berlinweit als effektives Mittel der Verdrängung. So auch Ernst Brenning, Immobilienbesitzer von 25 Häusern in Berlin, Rechtsanwalt (CDU-Landesverband), Notar, Burschenschaftler mit Führungsposition bei Corps Germania Berlin und Corps Rhenania Bonn. Seine Frau Marion Brenning hat 1993 das Haus in der Reichenberger Str. 73 offiziell gekauft, 1997 u.a. auf ihre verheiratete Tochter Frau Kruis überschrieben.
Insgesamt sind 6 Mietparteien wegen Eigenbedarf gekündigt worden. Sie stehen derzeit leer. Keine Wohnung wird aktuell von Mitgliedern der Familie Brenning bewohnt. Die beiden letzten Eigenbedarfskündigungen wurden heute morgen (30.10.) im Prozess verhandelt. Erfreulich viele Unterstützer*innen (rund 70 Menschen) kamen zur Gerichtsverhandlung. Nach ersten Infos vom Bündnis Zwangsräumung verhindern lehnte das Gericht eine Kündigung ab und vertagte die Entscheidung über die zweite. Damit ist zumindest eine Atempause bis zum 31.08.2020 gewonnen.