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Zur BildergalerieDie Anti-Apartheid-Bewegung
im Archiv für alternatives Schrifttum (afas)
Über Jahrzehnte kämpften Schwarze in Südafrika gegen Unterdrückung und strikte Rassentrennung. Erst im Februar 1990 bahnte sich mit der Freilassung Nelson Mandelas das Ende des Apartheid-Regimes an, auch Dank der weltweiten Unterstützung einer Anti-Apartheid-Bewegung. Auch in Deutschland gab es zahlreiche Demonstrationen und Aktionen, zum Beispiel Sit-ins vor der südafrikanischen Botschaft, Informationsstände und Aktionen in Innenstädten oder bei Evangelischen Kirchentagen, Boykottaktionen gegen deutsche Banken und Firmen mit Geschäftsbeziehungen zu Südafrika.
Das afas in Duisburg hat die wohl umfangreichste Sammlung der Anti-Apartheid-Solidaritätsbewegung in Deutschland, samt tausender Fotos. Eine Bilderstrecke möchten wir euch hier vorstellen.
Das archiv für alternatives schrifttum (afas) wurde 1985 als gemeinnütziger Verein in Duisburg gegründet und ist eines der ältesten und größten Freie Archive in der Bundesrepublik Deutschland. In seiner fast 35-jährigen Geschichte hat das afas Hunderte von Sammlungen von Projekten, Zeitungsredaktionen oder Privatpersonen übernommen, selbst ganze Archive wurden ihm überlassen. Das afas sammelt bundesweit und fortlaufend vor allem Archivgut und Graue Literatur. Dazu gehören Akten mit Interna, Korrespondenzen, Protokolle, Manuskripte, Broschüren, Fotos, Zeitschriften, Plakate und Flugblätter, aber auch Buttons, Flyer und Transparente. Die afas-Sammlung umfasst das gesamte Spektrum der Neuen Sozialen Bewegungen; ein Schwerpunkt liegt auf Nordrhein-Westfalen.
Im afas findet man zum Beispiel die Unterlagen der Anti-Apartheid-Bewegung (AAB), des Vegetarierbundes Deutschland, des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), des Rheinischen JournalistInnenbüros, der Initiative Frauen-Presse-Agentur, des Dachverbands der Kritischen Aktionärinnen und Aktionäre, der Selbstorganisation der Zivildienstleistenden, des Friedensforums Duisburg oder der Rheinpreußensiedlung, die es verhindert hat, dass eine Bergarbeitersiedlung in Duisburg-Homberg abgerissen wurde. Ferner hat das afas vor einigen Jahren fast das gesamte Archiv des Umweltzentrums Münster übernommen, das die Arbeit von über 40 Jahren dokumentiert.
Die Materialien der Anti-Apartheid-Bewegung stellen den größten erschlossenen Bestand im afas dar. Er umfasst neben 1.000 Ordnern mit Unterlagen aus der politischen Arbeit der Gruppe auch zahlreiche Fotos, Plakate, Broschüren, Zeitschriften und Audiokassetten.
Die AAB gründete sich 1974, um über die Apartheid in Südafrika zu informieren und insbesondere gegen die wirtschaftliche und militärische Zusammenarbeit der Bundesregierung mit dem Apartheid-Regime zu protestieren. Sie führte zahlreiche Demonstrationen und Aktionen durch, zum Beispiel Sit-ins vor der südafrikanischen Botschaft, Informationsstände und Aktionen in Innenstädten oder bei Evangelischen Kirchentagen, Boykottaktionen gegen deutsche Banken und Firmen mit Geschäftsbeziehungen zu Südafrika. Sie veranstaltete mehrere internationale Konferenzen, zum Beispiel 1978 den „Kongress gegen atomare Zusammenarbeit Bundesrepublik Deutschland – Südafrika“.
Die Fotos der Bilderstrecke zeigen einige Aktionen der Anti-Apartheid-Bewegung sowie Fotos von Nelson Mandelas erstem Deutschlandbesuch nach seiner Freilassung 1990: VertreterInnen der AAB konnten ihn am Flughafen Köln/Bonn in Empfang nehmen.